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Stadt Wasserburg stellt Museumsdepot vor

[Artikel vom 10.08.2022]

Entwurf des fertigen Museumsdepots, 2012, ASA Alexander Schwab Architekten
Entwurf des fertigen Museumsdepots, 2012, ASA Alexander Schwab Architekten

Es ist soweit: Das Museumsdepot steht! Bürgermeister Michael Kölbl, Stadtbaumeisterin Mechtild Herrmann und Museumsleiterin Sonja Fehler stellen das außergewöhnliche Gebäude im Rahmen einer Baustellenbesichtigung vor: Das Bewahren der Wasserburger Kunst- und Kulturschätze wird auf beispielhafte Weise mit ökologischer Nachhaltigkeit in Einklang gebracht.

Bürgermeister Michael Kölbl blickt mit Stolz auf das neue Wasserburger Museumsdepot. Nach langer Diskussion erfolgte 2020 durch den Stadtrat der Maßnahmenbeschluss zum Bau des 3,8 Millionen-Euro-Projekts. Ausschlaggebend seien hier das Bewusstsein aller Beteiligten für die enorme Wichtigkeit der Museumssammlungen gewesen, aber auch die beachtlichen staatlichen Fördermittel von etwa 1 Million Euro. Der Bau in Wasserburg soll als beispielhafter Vorreiter für weitere kommunale Museumsdepots dienen und zahlreiche Nachahmer finden.


Die Freude sei wahnsinnig groß, dass mit diesem innovativen Projekt dem Wasserburger Museum die Möglichkeit gegeben wird, professionell an seiner umfangreichen Sammlung zu arbeiten, erklärt Museumsleiterin Sonja Fehler. Das Depot sei die Herzkammer eines Museums. Hier bekommt jedes Objekt seinen Platz, wird digital erfasst, wissenschaftlich bearbeitet und somit zugänglich gemacht. Absolut ausschlaggebende Devise bei der Lagerung von Kunstobjekten seien sowohl Schutz vor Einbruch, Schädlingen, Schmutz und Staub sowie Wasser und Brand, aber auch die Gewährleistung einer konstanten Luftfeuchte und geringen Temperaturschwankungen. Das Wasserburger Depot ist hierbei in zweierlei Hinsicht nachhaltig: Zum einen werden die wichtigen Kunst- und Kulturschätze sachgerecht und sicher für die Zukunft bewahrt, zum anderen sorgt die ökologische Bauweise für ein generationengerechtes Handeln.


Stadtbaumeisterin Mechtild Herrmann betont, dass es sich beim Museumsdepot zwar um einen Zweckbau, aber bei Weitem nicht um ein normales Lager handelt. So ist der Aufbau der Außenwände eigens entwickelt worden: 50 cm dicker, zweischaliger Beton mit Innenkerndämmung sorgt für ein optimales Raumklima. Dach-, Wand- und Bodenbeschaffenheit sowie Belüftung, Wärmepumpe und Photovoltaik sind exakt aufeinander abgestimmt, so dass das regenerative Niedrigenergiegebäude den Schwankungen der Jahreszeiten konstant standhält – ohne gesonderte Heiz- und Klimaanlagen zu benötigen. So ist das Gebäude nicht nur ökologisch nachhaltig, sondern auch im Unterhalt sehr kostengünstig. Es sei zwar zu Anfang der Bauphase wegen nicht passgenauer Fertigbauteile zu Verzögerungen gekommen, nichtsdestotrotz sei man gut im Zeitplan. Die Lage sei entspannt: Momentan trockne das Gebäude aus und werde einschließlich der Außenanlagen voraussichtlich bis Ende des Jahres fertig gestellt. Wenn die Klimawerte im Depot ihre Sollwerte erreicht haben, kann vielleicht schon nächstes Jahr mit dem Einzug begonnen werden.
 
Alle, die neugierig auf das tolle Museumsdepot sind, können sich freuen: Zukünftig sind Führungen für die Öffentlichkeit geplant!

Rundgang
Das Depot besteht aus zwei Gebäudeteilen: Zum einen dem eigentlichen Depot und zum anderen dem Multifunktionsbereich. Das Depot ist komplett fensterlos, verfügt über zwei Ebenen für unterschiedliche Lagerungskonzepte (Regal- und Hängeregalsystem, Zuganlage für Gemälde, Palettenlager und freie Flächen) sowie einem Quarantäneraum für die Anlieferung neuer, noch zu bearbeitender Objekte. Im Multifunktionsbereich werden diese erfasst sowie adäquat für die Lagerung aufbereitet und verpackt. Zudem befindet sich hier auch der Technikraum. Im Außenbereich werden ein umlaufender Rettungsweg sowie eine Blumenwiese mit heimischen Sträuchern und Bäumen angelegt, die nicht nur als Insektenweide dient, sondern auch das auf dem Grundstück anfallende Regenwasser versickert.