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Zigarettenstummel sind ein ernsthaftes Umweltproblem

[Artikel vom 01.07.2020]

Muss das sein? Überall in Wasserburg liegen Zigarettenkippen auf der Straße. Das schaut nicht nur sehr unschön aus, sondern ist auch ein großes Problem für die Umwelt
Muss das sein? Überall in Wasserburg liegen Zigarettenkippen auf der Straße. Das schaut nicht nur sehr unschön aus, sondern ist auch ein großes Problem für die Umwelt

Zigarettenkippen sind giftig und verschmutzen Gewässer und Böden

Sie liegen überall – auf dem Gehweg, unter Parkbänken, zwischen den Pflastersteinen. Mindestens alle paar Meter sind an den Straßen Zigarettenkippen zu finden. Die Stummel werden einfach weggeworfen, als würden sie sich irgendwann von selbst auflösen. Doch das tun sie nicht. Auch in Wasserburg ist das Problem illegal entsorgter Kippen allgegenwärtig, vor allem im Bereich der Altstadt. Und das ist nicht nur ein ästhetisches Problem, sondern vor allem auch ein großes Problem für die Umwelt.

Es wird geschätzt, dass jährlich weltweit etwa 4,5 Billionen von 5,6 Billionen gerauchten Zigaretten in der Natur und nicht im Aschenbecher landen. Auch in Deutschland dürfte ein Großteil der Reste der hierzulande 400 Millionen konsumierten Zigaretten einfach achtlos weggeworfen werden.

Was kaum jemand weiß: Die gängigen synthetischen Filter aus Cellulose-Acetat brauchen rund 15 Jahre, um sich zu zersetzen. Die Cellulose wird zwar zunächst aus Holz gewonnen, einem natürlichen Rohstoff. Das Material wird in einem chemischen Prozess aber derart umgewandelt, dass es kaum mehr biologisch abbaubar ist oder nur in immer kleinere Teile zerfällt. Es hat damit eine ähnlich problematische langfristige Wirkung wie Mikroplastik.

Vor allen Dingen aber sind die Stummel giftig. In den Filtern sammelt sich ein Großteil der beim Rauchen entstehenden Schadstoffe. Sie enthalten laut WHO bis zu 7.000 verschiedene Chemikalien, wovon viele giftig für die Umwelt und mindestens 50 krebserregend sind. Das ist vor allem Nikotin, das im Gefahrstoffrecht unter anderem als toxisch für Wasserorganismen mit langfristiger Wirkung eingestuft ist. Daneben finden sich in gebrauchten Zigarettenfiltern unter anderem aber auch Arsen, Blei, Chrom, Kupfer, Cadmium, Formaldehyd, Benzol, Nitrosamine, polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) und Teer. Diese Giftstoffe werden durch den Regen ausgewaschen und gelangen so in den Boden und in Gewässer. Langfristig können die Schadstoffe so in die menschliche Nahrungskette gelangen.

Aber auch von den Stummeln direkt geht eine unmittelbare Gefahr aus. Sie können von Tieren und Kindern verschluckt werden und so ernsthafte Vergiftungen verursachen. Glimmen die Kippen noch, geht eine hohe Brandgefahr von ihnen aus.

Wer seinen Zigarettenstummel einfach auf den Bürgersteig schnippt, riskiert deshalb nicht zu Unrecht ein Verwarngeld. Vor allen Dingen sollte anhand der vorgebrachten Argumente aber von selbst die Erkenntnis reifen, dass Zigarettenstummel in den Aschenbecher und nicht auf die Straße oder in die Natur gehören.