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Klimafreundlich leben: Plastik reduzieren

[Artikel vom 20.05.2020]

Plastik reduzieren

Durch Corona haben sich unsere Konsum- und Lebensgewohnheit geändert und damit auch aktuell ein echtes Müll-Thema geschaffen. Es fallen nicht nur deutlich mehr ToGo Verpackungen an. Auch dadurch, dass viel mehr zu Hause selber gekocht und damit eingekauft wird, gibt es deutlich mehr Müll, der die ein oder andere Wertstoffinsel in Wasserburg bereits an ihre Grenzen gebracht hat.

Das Problem gerade bei Plastikmüll: Plastik ist nicht biologisch abbaubar. Es dauert daher ewig bis es verrottet. Da auch nur ein Bruchteil wirklich recycelt werden kann, landet vieles, auch aus Deutschland, in den Meeren mit weitreichenden Folgen für das sensible Ökosystem und die Tierwelt. Und damit auch für die Lebensgrundlage vieler Menschen. Schon jetzt schwimmt in den Meeren sechsmal mehr Plastik als Plankton. Aktuell sind fünf große Plastikinseln in den Meeren bekannt. Die am besten erforschte Plastikinsel gibt es im Nordpazifik – ungefähr so groß wie ganz Europa.

Leider bieten viele Läden oder Cafés nicht mehr die Option, die eigene Verpackung oder Trinkbecher mitzubringen, aufgrund der strengeren Hygienemaßnahmen. Nichtsdestotrotz kann auch während der Corona-Zeit einiges gegen den Verpackungs- und damit Plastikmüll getan werden. Hier sind ein paar Tipps:

1.    Mehrweg kaufen und auf Einwegverpackungen verzichten. Häufig gibt es Alternativen zu Plastikverpackungen: Milch, Sahne, Joghurt, Öl, Essig, Ketchup oder Senf kann man auch in Glasflaschen kaufen. Mehrweg sollte auf jeden Fall bevorzugt werden.
2.    Auf Plastikbeutel verzichten. Gerade Obst und Gemüse ist durch seine natürliche Schale bereits verpackt. Zu Hause putzen, waschen und kochen wir die Ware sowieso nochmal. Karotten, Paprika, Tomaten oder Äpfel können als auch lose aufs Band.
3.    Keine mehrfach in Plastik verpackte Produkte kaufen und nein zur XXL-Kekspackung in dreifacher Plastikfolie sagen.
4.    Selber kochen.
5.    Statt der Supermarkt-Aufbackbrötchen in Plastik lieber Semmeln vom Bäcker kaufen.
6.    In „Unverpackt“ oder „Plastikfrei“-Läden wie z.B. Grünkunft einkaufen.
7.    Leitungswasser trinken statt Mineralwasser.
8.    Ein Seifenstück verwenden statt Flüssigseife aus dem Einweg-Plastikspender oder statt des Duschgels.

Gleichzeitig entsteht dadurch auch weniger Mikroplastik. Hätten Sie es gewusst? Wissenschaftler haben herausgefunden, dass wir pro Woche Mikroplastik essen, das im Schnitt der Menge einer Kreditkarte entspricht.  Auch bei Kosmetikprodukten oder Putzmitteln kann durch mehr Selbermachen viel Verpackungsmüll gespart werden.

Tipps dazu gibt es in der nächsten Folge.

Sonja Dlugosch für Rio Konkret und den Energiedialg Wasserburg 2050
Teil 4 der Serie aus den Wasserburger Heimatnachrichten - veröffentlicht am 29. Mai 2020