Der „Bichlmaier-Anbau“
Vom Privathaus über die Realschule zum Sitz der Stadtverwaltung
Der spätmittelalterliche Rathausbau stammt aus den Jahren 1457 bis 1459. In Richtung Norden und Nord-Westen wurde dieser im 19. Jahrhundert durch den Ankauf und den Umbau von Bürgerhäusern durch die Stadt erweitert. Die Umgestaltung des nordwestlichen „Bichlmaier-Anbaues am Rathause zu Zwecken der Realschule soll bis September vollendet sein“, beschloss der Magistrat in seiner Sitzung vom 25. April 1896. „Die Anfangs-Arbeiten zu Zwecken der Realschul-Erweiterung bestunden zuerst in Delogierung der Familien. Am 28. April begann man mit der Entfernung von internen Baugliedern. Hiebei zeigte sich das sehr vorgerückte Alter der sich an das Rathaus anlehnenden vormaligen beiden Privatgebäude (Bichlmeier- und Däschinger-Stock). […] Eine Kammer ist mit einer Türe versehen, deren obere Querleiste aus Eichenholz gotische Schnitzornamentik zeigt, gleichwohl aber mit der Jahreszahl 1584, zu welcher der gotische Stil längst wieder abgetan und veraltet war.“
1914 zog die Luitpold-Realschule in einen Neubau an der Salzburger Straße. Die Stadtverwaltung konnte sich hier nun weiter ausdehnen. In den 1970er Jahren wurde die historisierende Fassadengliederung mit Zinnen und Turm rückgebaut, das erste Foto dieses Zustands im Bildarchiv stammt aus dem Jahr 1975. 1985 wurden die Fassaden Herrengasse/Frauengasse einer weiteren Sanierung unterzogen. (Matthias Haupt)
Diese und weitere Geschichten zu den Fotos unseres Bildarchivs finden Sie im neuen Wasserburger Stadtbildkalender.
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