Stadt Wasserburg am Inn

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Archivalie des Monats

Archivalie des Monats - Oktober 2020

Bauplan von Millinger zum Neubau der Friedhofstiege von 1819, StadtA Wasserburg a. Inn, II402.
Bauplan von Millinger zum Neubau der Friedhofstiege von 1819, StadtA Wasserburg a. Inn, II402.

Eine Planzeichnung des Stadtarchivs zur Friedhofstiege an der Nordseite der ehem. Michaelskapelle

Die sogenannte Friedhofstiege an der Nordseite der ehem. Michaelskapelle führt von der Schmidzeile, dem Weg von der Burg in die Stadt, in den tiefergelegenen Kirchhofplatz, den ehemaligen Friedhof der Stadtpfarrkirche St. Jakob hinab, von dem sie ihren Namen erhalten hat.

Dr. Gerald Dobler behandelt in einem neuen Artikel des Historischen Lexikons Wasserburg kurz die Baugeschichte der Stiege.

Der erste genehmigte Bau einer mannshohen Gruft sei nach Heiserer bestimmungswidrig im Zeitraum eines Menschenlebens als doppelstöckige Karnerkapelle mit einem Beinhaus im Untergeschoss und der eigentlichen Michaelskapelle im Obergeschoss durch die Stadtgemeinde Wasserburg ab 1378 bis spätestens zur Schlichtung des Streites hierüber im Jahr 1402 ausgeführt worden.[1]
Spätestens mit dem Neubau der Michaelskirche 1501/02 am jetzigen Ort durch Wolfgang Wiser ist auch die Errichtung der Treppe anzunehmen. Zusammen mit der Michaelskirche gehörte die Stiege zur Stadtpfarrkirche St. Jakob.
Die Stiege diente in erster Linie als Verbindung zwischen der Kapelle und dem Beinhaus (bzw. als Verbindung zwischen dem oberen Stadtbereich Schmidzeile und dem ehemaligen Friedhof um St. Jakob[2]).[3]
1624 erfolgte eine weitere Erneuerung.[4]

Ein Plan der Michaelskirche von 1810 zeigt die Stiege am heutigen Ort, jedoch bog sie im unteren Teil nach Norden ab, sie war nur im oberen Teil entlang der Kirche gewölbt und überdacht.[5]

Bauplan von Millinger zum Neubau der Friedhofstiege von 1819.

1818 befand sich die Stiege in einsturzgefährdetem Zustand und wurde bis zum folgenden Jahr im Zuge der Anlage des Gartens des Pfarrhofes in der heutigen geraden Form neuerrichtet. Sie erhielt ein Schindeldach.[6] Der untere Lauf der Treppe befand sich zuvor an der Terrassenmauer innerhalb des heutigen Pfarrgarten, der bei seiner Anlage stark in den Kirchhofplatz ausgedehnt wurde.
Zwischen 1845 und 1858 erfolgte eine Neueindeckung der Treppe.[7] 1861 wurden aufgrund von kleineren Baufälligkeiten erneut Renovierungsmaßnahmen notwendig,[8] 1878 erhielt die Stiege ein Blechdach.[9]

Quelle:
Gerald Dobler, Friedhofstiege, publiziert am 01.07.2020 [=Tag der letzten Änderung(en) an dieser Seite]; in: Historisches Lexikon Wasserburg, URL: https://www.historisches-lexikon-wasserburg.de/Friedhofstiege (19.10.2020)
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