Clement Stechl schenkt der Stadt Wasserburg eine Steinkugel, die jahrhundertelang Bestandteil des Mauerwerks seines Kellers war – Ferdinand Steffan vermutet, dass es sich um ein mittelalterliches Wurfgeschoss handelt – Museum Wasserburg wird Forschungsarbeiten aufnehmen
Im Malzkeller der ehemaligen Fletzingerbrauerei ragte in der dort vorgebauten Stadtmauer eine ungewöhnliche Rundung aus dem Mauerwerk. Nach Jahren des Rätselns ging Hausbesitzer Clement Stechl dieser im Jahr 2022 auf den Grund – bei der Freilegung entpuppte sich die Wölbung als großer nahezu runder Stein. Nach seiner Sichtung der Kugel stellte der ehemalige Kreisheimatpfleger Ferdinand Steffan die These auf, dass es sich um ein Wurfgeschoss aus dem Mittelalter handelt. Bei einer Belagerung Wasserburgs im Jahr 1422 durch Herzog Heinrich XVI. könnte der Stein mittels eines speziellen Katapults in die Stadt geschleudert worden sein. Danach verbaute man sie – aus bisher unbekanntem Grund – in der damaligen Stadtmauer.
Clement Stechl übergab die Kugel nun dem Museum Wasserburg als Forschungsobjekt. Dieses wird zusammen mit Experten genau untersucht werden, um die noch offenen Fragen nach Alter, Herkunft und Funktion zu klären. Zudem ist der Stein für die Öffentlichkeit im Innenhof des Museums zu sehen.