Ammoiniakaustritt bei einer Kälteanlage, dazu verletzte Mitarbeiter, die es aus dem betroffenen Gebäude zu evakuieren galt. Das war das Übungsszenario, dem sich die beiden Feuerwehren der Stadt Wasserburg sowie die Feuerwehren Edling und Steppach mit ca. 80 ehrenamtlichen Einsatzkräften stellen mussten.
Im Vordergrund der Übung stand die Personenrettung. Nachdem die verletzten Arbeiter aus dem Gebäude evakuiert und dem Rettungsdienst übergeben wurden, mussten defekte Ventile, die für den Austritt verantwortlich waren, ausfindig gemacht und geschlossen werden. Da Ammoniak reizend auf Atemwege und Haut reagiert, konnte das Gebäude nur mit Chemikalienschutzanzug betreten werden. Einzigartig im Landkreis ist dabei die Vorgehensweise, dass die Feuerwehrdienstleistenden gemeinsam mit Mitarbeitern der Firma Meggle als Trupp im Chemikalienschutzanzug tätig sind. Das kombiniert die Orts- und Anlagenkenntnis der Mitarbeiter mit der spezialisierten Ausbildung und der Routine der Feuerwehrler. Die Mitarbeiter der Firma mussten hierfür dieselbe Ausbildung zum Atemschutzgeräteträger und zum Chemikalienschutzanzugträger absolvieren wie die Mitglieder der Feuerwehr.
Bei den sehr aufwendigen Vorbereitungen und dem Anziehen des Chemikalienschutzanzuges, dem Aufbauen und Betreiben eines Dekontaminationsplatzes zur Reinigung der Einsatzkräfte und nicht zuletzt bei der Personenrettung und Eindämmung der Gefahr wird viel Personal benötigt. Aus diesem Grund werden bei einer derartigen Schadenslage mehrere Feuerwehren zusätzlich zur Ortsfeuerwehr mit alarmiert. Die Zusammenarbeit mit den unterstützenden Nachbarfeuerwehren ist daher im Ernstfall ein maßgeblicher Schlüssel zum Erfolg.
Bericht: AK/ FW Attel